Im Herbst diesen Jahres ist es 30 Jahre her, dass die Mauer fiel. Das soll Anlass sein, auf Menschen und Orte Rückblick zu halten, die damals aktiv in der DDR-Bürgeroppositionsbewegung waren und zu den Ereignissen im November 1989 beitrugen. Am Beispiel einer kleinen Gruppe, die schon Ende der 1970er Jahre mit dem Aufbau eines Antikriegsmuseums in der damaligen DDR begann, wird dies durch einen Zeitzeugen noch einmal lebendig. Damals ging es zuerst um die immer größere Gefahr eines Atomkrieges zwischen Ost und West, bei der die Bevölkerung ein hilfloser Spielball gewesen wäre. Innerhalb der ehemaligen DDR-Bürgeroppositionsbewegung ein einmaliger Versuch, damals eifrig beargwöhnt vom DDR-Staat und der Stasi. 1982 auf der ersten Ost-Berliner Friedenswerkstatt gab es die erste voll öffentliche Ausstellung, 1984 wurde als Dauerausstellung das Antikriegsmuseum eröffnet, 1985 die Friedensbibliothek. Allein zu DDR-Zeiten gab es mehr als 300 Ausstellungstermine. Damit war diese Gruppe wahrscheinlich die aktivste Gruppe innerhalb der Bürgeroppositionsbewegung, die zum Mauerfall 1989 beigetragen hat. Die Arbeit lebt bis heute - vom Ehrenamt und von Spenden.
Termin: 21. November, 19.00 Uhr
Ort: Lagerkirche Sandbostel
Referent: Jochen Schmidt, Berlin
Biografie: * 1960, Ausbildung als Bau- und Möbeltischler, Studium der Evang. Theologie, Abschluss als Dipl. Theologe, ab Anfang der 1980er Jahre im Freundeskreis um den Physiker Bernd Kanter Aufbau eines Antikriegsmuseums/einer Friedensbibliothek. Das war die erste unabhängige Bildungseinrichtung in der damaligen DDR. Seit über 30 Jahren Arbeit als Orgelbauer.