Sonder-Kontakt Nr. 27

Nachricht Selsingen, 24. Februar 2021

Liebe Leserinnen, liebe Leser unseres Sonder-Kontakts!

diese beiden Fotos sind innerhalb von zwei Wochen entstanden: die wunderschönen Tage mit viel Schnee, Sonne und blauem Himmel und jetzt die frühlingshaften Temperaturen, in denen die Schneeglöckchen aus der Erde heraus sprießen.

Gott zeigt sich als der Schöpfer in der Natur - und das macht er in den letzten Wochen wieder in beeindruckender Weise. Das tut gut, freut, staunt und führt uns zum Danken über das Wunder der Natur. Danke, Gott!

Während der Passionszeit, den Wochen zwischen Aschermittwoch und Karsamstag, stellen wir Ihnen im Sonder-Kontakt Personen aus der Passionsgeschichte vor. In dieser Ausgabe ist es Pilatus.

Ich grüße Sie und Euch mit dem Lied:

'Sei behütet auf deinen Wegen, sei behütet, auch mitten in der Nacht, durch Sonnentage, Stürme und durch Regen hält der Schöpfer über dir die Wacht!'

                                                                                       Edda Nolte

Pilatus

'Von Pontius zu Pilatus laufen.'

'Ich wasche meine Hände in Unschuld.'

Woher haben diese beiden Redewendungen ihren Ursprung?  Wir schauen in den Zusammenhang, in die Passionsgeschichte:

Pilatus hatte eine berufliche Karriere gemacht. Er war in der römischen Verwaltung aufgestiegen und seit einigen Jahren  oberster Verwaltungsbeamter von Judäa, Samaria und Idumäa geworden. Seit mehreren Jahren herrschte er, der StatthalterPontius Pilatus, über diesen Winkel des Römischen Reichs und setzte  die Pax Romana, den römischen Frieden, durch. Dazu gehörte auch, dass Pilatus Verbrecher und Aufständische verfolgte. Jetzt stand ein Wanderprediger vor ihm. In aller Frühe war er von religiösen Würdenträgern Jerusalems zu ihm gebracht worden. Pilatus sollte ein Urteil fällen. Die Priester und jüdischen Gelehrten forderten von ihm die Höchststrafe für diesen Mann: das Todesurteil, zu vollstrecken am Kreuz.  Pilatus hegte Zweifel, ob ein solch hartes Urteil in diesem Fall gerechtfertigt war.

 

Als Pilatus erfuhr, dass der Häftling aus Galiläa stammte, hatte er eine Idee: Wie wäre es, wenn er Jesus zu dem zuständigen Fürsten jener Gegend, Herodes, schicken würde?  Dann könnte er die Verantwortung für diesen 'Fall' abgeben. So machte er es:  Pilatus ließ Jesus zu Herodes abführen. Aber der Plan ging  nicht auf, denn Herodes konnte bei Jesus nichts feststellen und so stand Jesus bald wieder vor dem Statthalter Pilatus.  

(Daher kommt die Redewendung 'Von Pontius zu Pilatus laufen.')

Seine Frau redete ihm ins Gewissen.  Sie hatte schlecht geträumt. Irgendwie hatte Jesus darin eine Rolle gespielt und jetzt war sie in großer Sorge, dass ihr Mann einen Fehler begehen und diesen unschuldigen Mann zum Tode verurteilen könnte.
Was tun? überlegte Pilatus. Jesus noch einmal verhören? Seine Zweifel an der Stichhaltigkeit der Indizien wuchsen.

Außerdem betrafen die Vorwürfe religiöse Themen und mit der Religion der Juden kannte Pilatus sich nicht gut aus.

Wieder kam ihm eine Idee:  Er stellte die religiösen Honoratioren und die sie begleitenden Anhänger vor die Wahl. Damit zeigte er sich großzügig, weil er einen Häftling freilässt. Entweder den gewalttätigen Barabbas oder den Prediger Jesus.

Die von den frommen Anführern inzwischen aufgestachelten Menschen verlangten, für Pilatus überraschend, die Freilassung von Barabbas und bestanden auf die Tötung von Jesus.
Pilatus verstand nicht, was vor sich ging.  Im Lukasevangelium wird berichtet, dass Pilatus – inzwischen von der Unschuld Jesu überzeugt – dreimal nachfragte: „Was für ein Verbrechen hat er denn begangen? Ich finde nichts, worauf die Todesstrafe steht." 

Wieder nahm die Verhandlung eine unerwartete Wendung. Dem Augenzeugen Johannes zufolge versuchte Pilatus noch einmal, Jesus freizulassen. Aber die fanatisierte Menge schrie: "Wenn du den laufen lässt, bist du kein Freund des Kaisers; denn wer sich selbst zum König macht, lehnt sich gegen den Kaiser auf!"

Für Pilatus hieß das jetzt:  "Wähle zwischen deiner Karriere und dem Leben von Jesus."

Pilatus zögerte nicht lange, setzte sich über seine berechtigten Zweifel hinweg und fällte ein Unrechtsurteil. Als symbolisches Zeichen seiner scheinbaren Unschuld ließ er sich eine Schüssel Wasser bringen, wusch sich darin öffentlich die Hände mit Wasser und sagte: "Ich wasche meine Hände in Unschuld."                    (Daher diese Redewendung.)

Sein Name wird im Glaubensbekenntnis genannt: 'Gelitten unter Pontius Pilatus.

Unsere Gottesdienste im Internet

Jeden Sonntag ab 11 Uhr gibt es einen neuen Video-Gottesdienst auf unserer Homepage www.kirche-selsingen.de.

Am 24.01.2021 wird der Gottesdienst von Pastor Manfred Thoden als ökumensicher Gottesdienst mit der Pella-Gemeinde Farven gestaltet. 

Sonder-Kontakt

In der Lockdown-Zeit gibt es jeden Dienstag einen Sonder-Kontakt. Mitnahmestellen sind: Edeka-Böttjer, Penny, Getränke-Albrecht, Esso-Tankstelle, Geestland-Apotheke und Alte Apotheke sowie auf unserer Homepage. Nehmen Sie gerne auch Sonder-Kontakte für ihre Nachbarn mit!

Telefonandacht

Unter der Telefonnummer 04284 - 514 99 88 können Sie jeden Tag eine Geschichte oder einen Impuls für den Tag hören. Es wechseln sich Mitglieder des Kirchenvorstands und hauptamtlich Mitarbeitende ab.

Mittwochs und Samstags ist die Kirche von 15 -17 Uhr geöffnet!

Sie sind eingeladen zur persönlichen Stille, zum Kerzen anzünden und zum Gebet. Bitte denken Sie an Ihren Mund-Nasen-Schutz. 

Edda Nolte