Liebe Leserinnen, liebe Leser unseres Sonder-Kontakts!
'Abends wenn ich schlafen geh, vierzehn Engel um mich stehn,
zwei zu meiner Rechten,
zwei zu meiner Linken,
zwei zu meinen Häupten,
zwei zu meinen Füßen,
zwei, die mich decken,
zwei, die mich wecken,
zwei, die mich führen
ins himmlische Paradies.'
Die Worte dieses Abendgebets ziehen ein in viele Kinderherzen und wecken in uns Erwachsenen das Verlangen nach kindlicher Geborgenheit unter Engelflügeln.
Für die Taufe ihres Kindes nehmen viele Eltern gern einen Vers aus Psalm 91:
'Gott hat seinen Engeln befohlen, dass sie dich behüten auf allen deinen Wegen.'
Das Bild des Engels tut gut, Kindern und Erwachsenen.
"Da hast du aber einen Schutzengel gehabt!" sagte Anna, als sie hörte, dass ihre Freundin nach einem Fahrradsturz nur einige blaue Flecken hatte.
Manchmal benötigen wir auch einen Stupsengel. Dabei denke ich an einen Mann, der gedrückt ist von seinen Sorgen und Lasten. Er fühlt sich überfordert mit dem Leben, allein gelassen von Gott und den Menschen.
Er ist des Lebens müde. Er kann nicht mehr, seine Kräfte sind am Ende. Er geht in die Wüste, weil er da keine Menschen sieht, mit niemandem sprechen muss, nichts tun muss.
Er setzt sich unter einen Ginsterstrauch und sagt: 'Gott, ich kann nicht mehr. Lass mich sterben.' Danach legt er sich unter den Strauch und schläft ein.
Plötzlich kommt ein Engel zu ihm. Er weckt ihn auf und sagt:
'Steh auf und iss!'
Als der Mann sich hinsetzt und umguckt, entdeckt er direkt neben sich einen frischen Brotfladen und einen Krug mit Wasser. Er isst etwas vom Brot und trinkt etwas Wasser, aber er hat noch immer keine Kraft. Dann legt er sich wieder hin und schläft.
Der Engel kommt wieder und weckt ihn auf und sagt zu ihm:
'Steh auf und iss! Du hast einen weiten Weg vor dir!'
Der Mann steht auf, isst und trinkt und macht sich auf den Weg. Jetzt fühlt er sich gestärkt. Er kann wieder ins Leben gehen.
„Du hast einen weiten Weg vor Dir,“ sagt der Engel zu dem Mann. Das erleben und empfinden viele von Ihnen genau so. In der Zeit der Pandemie, mitten in den Sorgen um die Kinder, nach dem Tod eines nahestehenden Menschen. Manchmal ist der Alltag mühsam und schwer. Der Stupsengel muss oft kommen, der uns Brot und Wasser, Worte und Zeichen der Ermutigung bringt und sie in unsere dunklen Stunden legt.
Steh auf und iss! Spüre den Boden unter den Füßen!
Wage Schritte im Vertrauen, dass Gott dir Engel schickt!
Wir sind nicht allein auf unserem Lebensweg - und das zu wissen, tut gut.
Gott begleitet uns, manchmal nicht spürbar, aber vielleicht entdecken wir im Rückblick seine Spuren, dass er einen Schutzengel oder einen Stupsengel geschickt hat.
Diese Erfahrung wünscht Ihnen von Herzen
Edda Nolte, Diakonin