Liebe Leserin, lieber Leser,
es ist Halbzeitpause im Fußballspiel. Zeit zum Durchatmen, zum Aufstehen, ein Getränk holen, ohne Sorge haben zu müssen, beim Spiel etwas zu verpassen. Dann wird es nach dem Anpfiff zur zweiten Halbzeit wieder spannend bis zum Ende des Spiels.
Es ist Halbzeitpause 2021, der längste Tag im Jahr war gestern. Zeit zum Innehalten, zur Frage, was ist und was kommt: 24.Juni, genau die Mitte zwischen zwei Weihnachtsfesten. In der halben Zeit dazwischen feiern wir die Geburt Johannes des Täufers. Er hat auf Jesus hingewiesen als letzter der Propheten.
Am 24.Juni ist Johannistag. Sechs Monate vor Jesus ist Johannes geboren, erzählt das Lukasevangelium in der Bibel. Die Kirche hat den Geburtstag von Jesus auf die Nacht zum 25.Dezember gelegt. So kam dieser Hochsommertermin, der Johannistag, zustande.
Da ist Ende der Spargel- und Rhabarberzeit. Es reifen die Johannisbeeren.
Das Jahr ist auf seinem Gipfel angekommen. Das Wachsen in der Natur hat seinen Höhepunkt erreicht. Nun steht die Natur für einen Augenblick still. Es ist wie zwischen Einatmen und Ausatmen. Wir sind eingeladen, innezuhalten, dankbar zu werden, für das, was in diesem Jahr wieder gewachsen ist. Wir sehen die Felder, das gereifte Obst und Gemüse, die Blumen in ihrer Farbenpracht. Sie sind Botschafterinnen des Lebens. Sie zeigen, wie bunt, wie kraftvoll, wie schön das Leben sein kann.
'Wie eine Blume auf dem Feld ist Gottes Güte', lesen wir in der Bibel.
Der unten abgedruckte Text von Detlev Block ist eine wunderschöne Zusammenfassung der Jahreszeit, die wir gerade erleben.
Vielleicht mögen Sie ihn sprechen oder singen. Er steht im Evangelischen Gesangbuch Nr. 641.
Genießen Sie die langen Tage und die lauen, hellen Abende rund um den Johannistag!
Das wünscht Ihnen mit herzlichen Grüßen! Edda Nolte
'Nun steht in Laub und Blüte, Gott, Schöpfer, deine Welt.
Hab Dank für alle Güte, die uns die Treue hält.
Tief unten und hoch oben ist Sommer weit und breit.
Wir freuen uns und loben die schöne Jahreszeit.
Die Sonne, die wir brauchen, schenkst du uns unverdient.
In Duft und Farben tauchen will sich das Land und grünt.
Mit neuerweckten Sinnen sehn wir der Schöpfung Lauf.
Da draußen und da drinnen, da atmet alles auf.'