Liebe Leserin, lieber Leser,
„Das perfekte Dinner“ – das ist eine Kochshow bei VOX. Fünf Gastgeber versuchen, bei sich zu Hause ein möglichst perfektes Dinner zu gestalten – dabei spielen natürlich Speisen und Getränke die Hauptrolle, aber auch Gastgeberschaft, Dekoration und Atmosphäre werden bewertet. Die Kandidaten kennen sich vorher nicht, lernen sich in den vier Wänden der anderen innerhalb einer Woche aber ziemlich gut kennen. Es gilt: Du bist, was du isst – und wie du wohnst.
Im Januar startete meine persönliche „perfektes Dinner“-Serie, allerdings ohne Kamera. Zu sechst verabredeten wir uns zu einem Kochwettbewerb. Sechs Charakterköpfe im Alter von 25 bis 36 Jahren, die sich alle unterschiedlich gut kennen und ihre eigenen Geschichten und Kocherfahrungen mitbringen.
Im März erwischte mich die Pandemie als nächste Gastgeberin. Ein paar Tage vor dem Dinner war klar, dass wir es verschieben müssen. Wochen vorher hatte ich bereits alle Gänge probegekocht, die Tischdekoration ausgetüftelt und Weine ausgesucht. Die Vorfreude aufs Gastgeben war riesig und der nächste Dinner-Abend in weite Ferne gerückt.
Am letzten Montag war es dann endlich wieder soweit: Wir waren eingeladen (mein Dinner-Abend muss aus Termingründen noch warten). Und es war wirklich schön! Diese Abende sind ein Fest, ganz gleich, wie sehr das Essen den persönlichen Geschmack trifft: Wir feiern die Gastfreundschaft und das Interesse aneinander. Mehr zu erfahren über die Lebensgeschichten der anderen, über die Momente, in denen sich ein Lebensweg gedreht hat, über die Einflüsse und Prägungen, über Gott und unseren Glauben, das ist unfassbar spannend. Und wir können es schmecken in den verschiedenen Gängen und wahrnehmen in den Wohnungen der/des Gastgebers/Gastgeberin. Es sind Abende voller Leichtigkeit und gleichzeitig voller Tiefe. Jesus wusste, welche Kraft solche Begegnungen haben. Er hat sie so oft selbst initiiert und genossen.
Im Brief an die Hebräer lesen wir am Ende (Hebr 13,1+2): „Die Liebe zu den Brüdern und Schwestern soll bestehen bleiben. Vergesst aber auch die Gastfreundschaft nicht. Denn auf diese Weise haben schon manche, ohne es zu wissen, Engel als Gäste aufgenommen.“ Vielleicht haben Sie Lust, jemanden einzuladen oder sagen bei der nächsten unverhofften Einladung gerne „Ja“. Ich wünsche Ihnen engelhafte Begegnungen!
Herzlich grüßt Sarina Alpers