Liebe Leserin, lieber Leser!
welche Freundinnen und Freunde begleiten Sie schon eine lange Zeit? Mit wem sind Sie bereits durch dick und dünn gegangen und werden es auch in Zukunft tun, komme, was wolle? Wenn Sie mögen, dann zeigen Sie Ihrer Freundin oder Ihrem Freund mit einer kleinen Geste, was er oder sie Ihnen bedeutet – mit einer Postkarte, mit einem Paket mit dem Lieblingskaffee und einem lieben Gruß oder mit einem Foto von einem gemeinsamen schönen Erlebnis.
In unseren Passionsandachten stellen wir jede Woche einen Menschen aus der Passionsgeschichte vor, dem Jesus begegnet ist. Heute sehen wir uns Johannes näher an, der nicht nur eine Begegnung mit Jesus hatte, sondern ihn als naher Freund auf seinem Weg begleitet hat.
Fünf Infos zu Johannes
- Johannes gehörte zusammen mit Simon Petrus nd Jakobus dem Älteren zum engsten Kreis der Jünger.
- Johannes wird in den Evangelien als Sohn des Zebedäus und als Bruder von Jakob dem Älteren vorgestellt.
- Johannes und Jakobus waren von Beruf Fischer am See Genezareth.
- Johannes und Jakobus bekamen von Jesus einen aramäischen Beinamen „Boanerges“, was mit "Donnersöhne" übersetzt wird – wegen ihrer Leidenschaft für die Nachfolge oder ihrer gewaltigen Rhetorik.
- In der Kunst wird Johannes in der Regel als einziger Jünger ohne Bart dargestellt, weil er nach traditioneller Perspektive während des Wirkens Jesu noch sehr jung gewesen sein muss.
Petrus, Jakobus und Johannes durften Jesus bei verschiedenen Gelegenheiten begleiten, zum Beispiel auf den Berg, auf dem sie Jesus in der Herrlichkeit Gottes sehen (Mt 17,1). Vor seiner Verhaftung nimmt er Petrus, Jakobus und Johannes mit sich tiefer in den Garten Gethsemane hinein (Mk 14,33). Enge Vertraute waren es, das kann man sehen, wenn man durch die Evangelien streift.
Im Johannes-Evangelium wird Johannes als der Jünger bezeichnet, den Jesus besonders liebhatte. Auf dem Bild von Albrecht Dürer findet diese Verbindung Ausdruck: Jesus hält Johannes im Arm, ganz nah bei sich. Nur so scheint Johannes es aushalten zu können, was Jesus ankündigt: Das letzte gemeinsame Essen, den Verrat unter Freunden, den Leidensweg und Tod vor Augen und die Angst vor der Zukunft ohne Jesus.
Am Kreuz: Jesus, der König der Juden, erleidet die Schmerzen und Demütigungen. Maria, die Mutter Jesu, steht neben Johannes, bei ihnen noch andere Frauen. Jesus sieht seine Mutter und seinen Freund und sorgt für ihre Zukunft: Er befiehlt sie einander an, er macht sie zu Mutter und Sohn, Sohn und Mutter. Johannes nimmt Maria von da an in seine Obhut (Joh 19,25-27).
Jesus Christus ist bis heute Beziehungsstifter und ein Für-die-Zukunft-Sorger. Er stellt Verbindungen her zwischen Menschen, die seine Freundinnen und Freunde sind und sonst nicht miteinander in Kontakt wären. Er ist ein Netzwerker für die Liebe, aus der Großes und Weltveränderndes entstehen kann.
Wir dürfen sicher sein: Jesus sorgt für uns. Er schenkt uns Beziehungen zu anderen Menschen. Und er ist uns der treuste Freund.
Herzliche Grüße, Sarina Alpers