Liebe Leserin, lieber Leser des Sonder-Kontaktes,
„Ich denke, dass Menschen ihre Orte finden müssen.“ Diese Worte des Krimiautors Jörg Bong alias Jean-Luc Bannalec (Kommissar Dupin) während eines Interviews im ZDF bleiben mir im Ohr. Er ist zu sehen in seinem Haus in der Bretagne, hinter ihm das strahlend blaue Meer. Der Autor verbringt dort etwa fünf Monate im Jahr. Er schwärmt von dem Lebensstil und der Landschaft und schreibe mit seinen Büchern Liebeserklärungen an sie, sagt er.
Wo ist mein Ort? Wo ist dein Ort? Schließe die Augen – welches ist der erste Ort, der dir einfällt? – Wie ist der Weg dorthin – schnell erreichbar oder gehst du das letzte Stück zu Fuß? – Was ist deine Wohlfühltemperatur – soll es warm oder lieber etwas kühler sein? – In welchen Situationen sehnst du dich danach, an einem anderen Ort zu sein, und was kann dir der Ort dann bieten? – Was spricht dich am meisten an – Meer, Berge, Wald, Weite?
Ich möchte empfindsam werden für die Orte, die zu Ankerplätzen meines Lebens werden können. Es ist da, wo ich nichts muss. Es ist da, wo ich auf meine Impulse höre und mich von ihnen leiten lasse. Es ist der Ort ohne Armbanduhr, der Ort, an dem ich einen anderen Blickwinkel auf mein Leben einnehme. Es ist da, wo mein Herz weit wird.
David spricht und singt zu Gott in Psalm 31: „Du stellst meine Füße auf weiten Raum“. Er ist ein Gott der Güte und Freiheit, ein Gott, der unsere Woche beginnen lässt mit einem freien Tag. Ich wünsche Ihnen in dieser Sommerzeit Freiraum und auch so einen besonderen Ort, ob nah oder fern.
Herzliche Grüße, Sarina Alpers